Viele Deutsche halten Masern fälschlicherweise immer noch für eine relativ harmlose Kinderkrankheit. Das Risiko einer Ansteckung und die möglichen Folgen einer Erkrankung werden oft gravierend unterschätzt. Tatsächlich sind mittlerweile mehr als die Hälfte der an Masern Erkrankten Jugendliche und junge Erwachsene und immer noch fordert die Krankheit Todesopfer.
Die Gefahren einer Masern-Erkrankung
Eine Masern-Infektion äußert sich zunächst durch grippeähnliche Symptome wie Husten und hohes Fieber sowie durch den typischen rötlich-braunen Hautausschlag. Besonders gefährlich ist die Erkrankung, weil sie das Immunsystem schwächt. So können zusätzliche Krankheitserreger eindringen. Besonders häufig treten Mittelohr- und Lungenentzündungen als Folge einer Masern-Infektion auf. Die meisten masernbedingten Todesfälle sind auf solche Lungenentzündungen zurückzuführen. Auch Gehirnentzündungen kommen vor und können im schlimmsten Fall zum Tode des Erkrankten führen oder schwerwiegende Folgen wie geistige Behinderungen oder Lähmungen nach sich ziehen. Einzelne Erkrankte entwickeln Jahre nach der Infektion eine subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE), die langsam und unaufhaltsam die Gehirnzellen zerstört, bis sie schließlich zum Tod führt.
Eine Impfung bietet Schutz vor Masern und deren Folgen
Bislang gibt es keine Heilung für Masern, es können lediglich die Symptome so gut wie möglich behandelt werden. Doch es gibt einen zuverlässigen Schutz: Die Masernimpfung, die die Ansteckung verhindert. Diese Impfung kann beim Hausarzt durchgeführt werden, ist gut verträglich und wird von der Krankenkasse übernommen. Schwere Nebenwirkungen treten nur sehr selten auf und sind kaum mit den Risiken einer Erkrankung zu vergleichen.
Die Aktion „Masern sind kein Kinderkram“ ruft zur Impfung auf
Trotz der klaren Impfempfehlung ist die Impfquote in Deutschland immer noch zu gering, was zu mehreren verstärkten Ausbrüchen in der letzten Zeit geführt hat. Besonders häufig waren in den vergangenen Jahren Jugendliche und Erwachsene betroffen, die in ihrer Kindheit keinen ausreichenden Impfschutz erhalten haben. Um darauf aufmerksam zu machen und die Impfbereitschaft der Deutschen zu erhöhen, hat die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml im Oktober 2015 die Kampagne „Masern sind kein Kinderkram“ ins Leben gerufen. Sie ruft junge Erwachsene, die nach 1970 geboren wurden, dazu auf, ihren Impfschutz zu überprüfen und gegebenenfalls die Impfung nachzuholen. Diese kann Babys ab 11 Monaten verabreicht werden. Eine Impfung schützt nicht nur den eigenen Körper, sondern kann auch anderen das Leben retten. Babys, die noch zu jung für die Impfung sind, können sich selbst nicht schützen. Sie sind darauf angewiesen, dass sich die Menschen in ihrer Umgebung gegen Masern impfen lassen, um eine Übertragung eines der ansteckendsten Viren der Welt zu vermeiden.
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