Übergewicht? Zu viele Pfunde auf den Rippen? Schon viele Diäten probiert? Das jahrtausendealte Wissen des Ayurveda, wörtlich „Wissen des Lebens“, kann helfen, dass die Pfunde purzeln.
Entscheidend in der ayurvedischen Lehre ist dabei, dass man sich entsprechend seiner Konstitution ernährt. Im Ayurveda unterscheidet man weder zwischen „guten“ und „schlechten“ Nahrungsmitteln noch kennt man dort allgemeine Regeln wie „5 Stück Obst am Tag sind gesund“.
Entsprechend der Konstitution ernähren
Die ayurvedische Lehre geht davon aus, dass jeder Mensch einzigartig ist. Er ist geprägt durch eine einzigartige Kombination an Elementen, deren Eigenschaften wiederum das Aussehen, die Fähigkeiten und Fertigkeiten und auch die Bedürfnisse nach gewissen Nahrungsmitteln definieren.
Schwere Erde-/Wasser-Konstitutionen müssen leicht essen
So sind etwa Menschen, bei denen die Elemente Erde und Wasser vorherrschen (Kapha dosha) geprägt durch die Eigenschaften schwer, klebrig, ölig, kalt, weich, süß usw. Führen diese Menschen sich zu viel Nahrung mit diesen Eigenschaften zu (z.B. klebrige und zuckrige oder gar schwere Nahrungsmittel), erhöhen sie nach und nach diese Elemente. Die Folge: Der Mensch wird noch schwerer, klebriger, träger. Er wird übergewichtiger. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre ayurvedische Konstitution erkennen.
Schlussfolgernd sollten die Eigenschaften der Nahrung für eben diese Kapha-Konstitutionen die Eigenschaften leicht, warm, trocken haben. Leicht verdauliche Lebensmittel wie Gemüse und leichter Reis sind vorzuziehen. Aber auch ist darauf zu achten, dass vorwiegend warme und gekochte Lebensmittel zum Einsatz kommen, schwer verdauliche Salate und Rohkost sollten wenn überhaupt nur zur Mittagszeit gegessen werden, das Frühstück kann auch mal entfallen
Agni, das Verdauungsfeuer, ist entscheidend
Ein weiteres wichtiges Prinzip im Ayurveda ist Agni, das Verdauungsfeuer. Dieses sitzt laut ayurvedischer Lehre in der Bauchregion. Brennt es gut, so wird Nahrung ausreichend verarbeitet und die wichtigen Nährstoffe und Substanzen werden dem Körper zugeführt.
Doch oft ist Agni gestört. Durch Stress, zu wenig Schlaf, mangelnde Bewegung oder auch durch unpassende Ernährung. Agni anregend sind daher scharfe, leichte, trockene, bittere und erhitzende Lebensmittel.
Ungünstige Kombinationen vermeiden
So stört z.B. die gleichzeitige Aufnahme von kalter und heißer Nahrung (z.B. Kaffee und Milch oder Vanilleeis mit heißen Himbeeren) das Verdauungsfeuer signifikant und es entsteht Ama, wörtlich „ungekocht“. Dies sind vereinfacht gesprochen unverdaute Stoffwechselrückstände, die nicht verdaut werden können (da ja das Verdauungsfeuer gestört ist) und sich im Körper ablagern. Dies kann nicht nur zur Gewichtszunahme, sondern auch zu Krankheiten führen. Weitere ungünstige Kombinationen sind z.B. Milch und saure Früchte oder Milch und Fleisch oder Fisch.
Es gilt somit der Satz „Nicht wir sind was wir essen, sondern wir sind was wir verdauen“.
Für alle, die sich tiefer mit der faszinierenden Wissenschaft des Ayurveda auseinandersetzen möchten, gibt es beispielsweise regelmäßig Seminare von dem Ayurveda-Experten Stefan Geisse. An einem langen Wochenende im Allgäu werden dabei die einzelnen Konstitutionstypen vorgestellt, es gibt auf die Elemente zugeschnittene Yogaübungen und leckere ayurvedische Vollpension sowie die Möglichkeit, sich ayurvedisch behandeln zu lassen.
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